Wandern und Trekking – die Vorbereitung

Vorbereitung ist alles! Bevor du eine größere Tour startest, solltest du dir überlegen, was du wirklich mitnehmen musst und was zu Hause bleiben kann. Der erste Schritt ist also das Erstellen einer Packliste. Es gilt so wenig wie möglich mitzunehmen, aber so viel wie nötig!

Die Frage lautet daher: Planst du eine Tagestour oder möchtest du auf der Strecke ein Lager aufschlagen, um zu Übernachten? Danach richtet sich alles andere. Für eine Tagestour reicht in der Regel ein kleinerer und leichter Wanderrucksack. Als Gepäck brauchst du vor allem genügend Wasser und Kraftnahrung. Kohlenhydrate und gesättigte Fette sind dabei besonders wichtig. Etwas Studentenfutter als Notration ist auch immer gut.

Je nach Wetter und Gebiet gehört noch Regenkleidung ins Gepäck, bei starkem Sonnenschein sind Sonnencreme und Sonnenbrille Pflicht. Ein aufgeladenes Handy für den Notfall sollte auch mitgeführt werden. Bei unbekanntem Gelände ist eine Wanderkarte und ein Kompass zu empfehlen, um sich im Zweifel orientieren zu können. Alternativ ein modernes GPS Gerät.

Bei mehrtägigen Touren sieht das alles schon anders aus. Dann brauchst du zusätzlich noch Ersatzkleidung, Hygieneartikel, ein Handtuch und einiges mehr. Wenn du wiederum eine Hüttentour planst, reicht ein leichter Hüttenschlafsack. Ansonsten müssen Kocher, Lebensmittel, Taschenlampe, Zelt, Isomatte und ein richtiger Schlafsack mitgenommen werden. Da kommen schnell mehrere Kilos zusammen.

Der richtige Rucksack

Für Tagestouren reicht in der Regel ein Rucksack mit einem Volumen zwischen 20 und 30 Litern. Das Gesamtgewicht sollte hier unter 10 Kilo liegen. Wer mehr dabei hat, wird das zusätzliche Gepäck schnell spüren, da die Tragesysteme von kleineren Wanderrucksäcke nicht für schwere Ausrüstung ausgelegt sind.

Bei Trekkingrucksäcken sieht das anders aus. Hier gibt es einen gepolsterten Hüftgurt, über den der Großteil des Gewichts getragen wird. Das entlastet die Schultern und ermöglicht dir so auch längere Strecken mit Gepäck zwischen 15 und 20 Kilogramm zu gehen, ohne dass die Tour zur Qual wird.

Rucksack richtig packen

Ein richtig gepackter Rucksack macht einfach mehr Spaß. Der Schwerpunkt sollte dicht am Körper und auf Schulterhöhe liegen. Das erreichst du, wenn du deine Ausrüstung nach dem folgenden Prinzip verstaust:

Leichte Gegenstände wie zum Beispiel der Daunenschlafsack kommen nach ganz unten, ins Bodenfach. Die Isomatte kannst du unten an der Außenseite des Rucksacks befestigen.

Schwere Ausrüstung wie Zelt, Wasser, Proviant, Jacke kommen darüber, möglichst nah am Rücken und ungefähr auf Schulterhöhe.

Auf gleicher Höhe, aber zur Vorderseite des Rucksacks, verstaust du mittelschweres Gepäck, wie Ersatzkleidung.

Ins Deckelfach oder in die Seitentaschen kommt leichter Kleinkram, wie die Taschen- oder Stirnlampe. Diese Gegenstände sind so im Notfall schnell erreichbar.

Außer der Isomatte und dem Zeltgestänge empfiehlt es sich möglichst wenig Ausrüstung außen am Rucksack anzubringen. Je mehr Zeug außen hängt, desto größer wird die Angriffsfläche für Wind und die Chance irgendwo im Geäst hängenzubleiben.

Wenn alles verstaut ist, lässt sich der Rucksack über diverse Riemen noch komprimieren, was den Tragekomfort zusätzlich erhöht.

Elektronik und diverse Nahrungsmittel lassen sich übrigens prima in Gefrierbeuteln mit Zipperverschluss kompakt, wasser- und geruchsdicht verpacken.

Der richtige Schlafsack

Die Wahl des richtigen Schlafsacks richtet sich nach Jahreszeit, Wetterlage und Einsatzgebiet. Hinzu kommt das subjektive Kälteempfinden. Wer nachts friert, bekommt keinen erholsamen Schlaf und verliert schnell den Spaß an der Tour.

Die Temperaturbereiche eines guten Schlafsacks werden inzwischen gemäß Schlafsacknorm EN 13537 angegeben. Dabei gibt es drei Werte:

  • Komforttemperatur
  • Grenztemperatur
  • Extremtemperatur

Die Komforttemperatur ist der entscheidende Wert, auf den geachtet werden sollte. Die Grenztemperatur gibt in etwa an, bei welchen Temperaturen du schlafen kannst, ohne zu Schwitzen. Und die Extremtemperatur gibt an, bei welchen Minusgraden man in dem Schlafsack sechs Stunden lang überleben kann, ohne an Unterkühlung zu sterben. Erfrierungen nicht ausgeschlossen.

Daunenschlafsäcke sind leichter und haben eine bessere Isolation und einen angenehmeren Schlafkomfort. Dafür sind sie aber auch sehr viel teurer als Kunstfaserschlafsäcke und deutlich empfindlicher. Wenn der Schlafsack zum Beispiel nass wird, verliert er massiv an Wärmeleistung. Ein Kunstfaserschlafsack hingegen wird schneller wieder trocken und kann auch im nassen Zustand noch ganz ordentlich wärmen.

Bei Daunenschlafsäcken gibt es dann auch noch Unterschiede in der Sorte und dem Mischverhältnis zwischen Kleinfedern und Daunen. Gänsedaunen sind meist effektiver als Entendaunen. Und dann gibt es auch noch die Bauschkraft – je mehr, desto höher die Isolationsleistung. Verschiedene Kammersysteme, die die Daunen an Ort und Stelle halten sollen, sorgen vollständig für Verwirrung.

Alle Schlafsäcke – egal, ob Kunstfaser oder Daune – gibt es in verschiedenen Formen. Die richtige Wahl richtet sich nach der bevorzugten Schlafposition. Für Rückenschläfer eignet sich die Mumienform, Seitenschläfer sind mit der Eiform besser beraten, weil sie durch den Schnitt die Beine besser anwinkeln können.

Was die Länge angeht sollten immer mindestens 20 Zentimeter mehr als die eigene Körpergröße einkalkuliert werden. Zum einen kannst du sich dann im Schlaf ausstrecken, ohne das Füße den Boden berühren und dadurch eine Kältebrücke entsteht. Zum anderen können so Kleidungsstücke im Fußraum verstaut werden, damit diese entweder trocknen oder aber kein Kondenswasser aufnehmen und so am nächsten Morgen nicht feucht und klamm sind.

Der richtige Schlafsack ist für viele das wichtigste Stück Ausrüstung. Der Globetrotter in Berlin stellt Kunden zum Beispiel eine Kältekammer zur Verfügung, in der man Schlafsäcke ausprobieren kann. Wer dazu keine Möglichkeit hat, der sollte im Zweifel lieber einen wärmeren Schlafsack kaufen, als ein Risiko einzugehen. Das zusätzliche Gewicht (je mehr Wärmeleistung, desto schwerer) ist es in jedem Fall wert nachts gut und warm zu schlafen.

Das richtige Zelt

Auch hier kommt es auf das optimale Verhältnis zwischen Gewicht, Packmaß und Funktion an. Wer sein Zelt im Rucksack mitschleppen muss, sollte möglichst ein Gesamtgewicht von unter 2,5 Kilogramm anpeilen. Bei Einmann-Zelten ist es durchaus machbar auch deutlich darunter zu liegen. Bei Zweimann-Zelten bietet es sich an, wenn die beiden Personen, die das Zelt benutzen, die Ausrüstung unter sich aufteilen. Innenzelt und Gestänge der eine, Außenzelt und Heringe der andere.

Wenn mit Regen zu rechnen ist, spielt vor allem die Wassersäule eine große Rolle. Dieser Wert gibt an, wie gut das Gewebe bei Zelten (und auch bei Funktionsbekleidung) vor dem Eindringen von Wasser geschützt ist. Nach DIN ist ein Stoff ab einer Wassersäule von 1300 mm wasserdicht. Bei Zelten sind Werte ab 1500 mm zu empfehlen.

Die richtigen Schuhe

Die Grundregel lautet: keine neuen Schuhe für lange Touren! Schuhe müssen eingelaufen werden, sonst sind Blasen vorprogrammiert. Und das bedeutet dann grobe Einbußen beim Spaß. Rüdiger Nehberg schwört auf Turnschuhe. Die bieten allerdings kaum Halt und schützen auch nicht vor dem Umknicken. Wir empfehlen daher festes Schuhwerk, das zumindest über den Knöchel reicht. Bei längeren Touren ist es außerdem sinnvoll sich die Ferse und die äußeren Zehen mit Hansaplast abzukleben. Das verringert die Reibung und damit die Blasenbildung.

Je nach Gelände ist auch die Sohle nicht ganz unwichtig. Im Mittel- bis Hochgebirge spürt man bei weichen Sohlen schnell die Steine. Das kann auf Dauer unangenehm sein.